"Kirchweg" in Sasbachwalden
In ArGe mit Kienleplan
Auslober | Gemeinde Sasbachwalden |
Wettbewerb | 04/2018, Anerkennung |
Beurteilung durch das Preisgericht
Der neue Dorfplatz im Süden wird von drei markanten Gebäuden gefasst, die sich fingerförmig ins Tal strecken, In Größe und Proportion dominieren sie die umgebene Bebauung und bleiben, verstärkt durch die polygonale Form ortsfremd. Durch die Knickung und den leichten Rücksprung des Gebäudes entlang der Talstraße wird in den Kirchweg eingeleitet. Der Dorfplatz öffnet sich zum Kirchweg, verliert sich hier aber auch etwas im Straßenraum. Der Dorfplatz wirkt durch das Angebot mit Brunnen, Baum und Außensitzbereich des Cafés einladend. Der Platz wird im Erdgeschoss durch die Nutzungen Café, betreutes Wohnen und einem Regionalmarkt bedarfsgerecht bespielt. In der Realisierung scheint der Abstand der Häuser in der baulichen Höhe zu gering. Nicht klar ausformuliert ist die Platzkante zum Tal hin im Bereich zwischen den Häusern. Die Erschließung zum Haus (Flurstück 15/1) ist nicht gelöst. Es stellt sich die Frage hinsichtlich der räumlichen Qualität dieser sog. „Gassen“, die sehr zugig wirken und wenig attraktiv. Eine Aussage zur Materialisierung der Gebäude wäre wünschenswert gewesen um den Charakter der Häuser hinsichtlich der Einbindung in den Ort besser beurteilen zu können.
Der Kirchweg wird neu als eine Einheit mit einheitlichem Platzbelag gefasst und findet seinen Abschluss im erhöhten Rathausplatz. Durch den einheitlichen Platzbelag aus Betonwerkstein wird ein durchgängiges Kontinuum geschaffen. Der Anteil der befestigten Flächen ist zu hinterfragen. Mit einer Entwässerungsrinne wird eine klare Trennung zwischen Fahren und Gehen erreicht. Durch die klare Kante / Bastion entlang des Kirchwegs wird der Blick ins Tal schön inszeniert. Der unterhalb liegende Panoramaweg lädt zum Verweilen ein, leitet aber leider nicht auf den Dorfplatz ein. Kritisch zu hinterfragen ist der Vorbereich der Kirche in Hinblick auf den Verkehr. Konflikte zwischen Kirchenbesucher und motorisiertem Verkehr sind hier nicht gelöst. Das geschnittene Baumdach wird trotz intensiver Pflege im Unterhalt als Kontrast zum umgebenen Landschaftsraum positiv gesehen. Das Parken unterm Baumdach wird hier angemessen und elegant gelöst.
Der Einstieg in den Langerbach wird in das Konzept mit einbezogen und neu gestaltet.